05.05.2023 | Pressemitteilung

Mehr Bauautonomie für die Universität Kassel

Die Universität Kassel erhält ab 2023 mehr Autonomie in Bauangelegenheiten. Ein entsprechender Vertrag wurde nun zwischen der Hochschulleitung und dem HMWK unterzeichnet. Er ist zunächst fünf Jahre gültig und umfasst universitäre Bauvorhaben, deren Baukosten mit bis zu 10 Mio. Euro veranschlagt werden.

Die Fotos Zeigen die historischen Gebäude K19 und K10 auf dem Campus Holländischer Platz, die in Eigenregie der Uni Kassel umgebaut werden sollen. Bild: Uni Kassel
Geplant: Umbau und Sanierung der historischen Gebäude K19 und K10 auf dem Campus Holländischer Platz in Eigenregie der Uni Kassel (Fotos: Uni Kassel)

Nachdem das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) die Zuständigkeit für eigene Bauangelegenheiten an die Universität Kassel übertragen hat, können diese nun direkt im Auftrag der Universität erfolgen. Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) wird damit nicht mehr unmittelbar eingebunden und die Universität Kassel übernimmt in diesen Fällen die bisherige Rolle des LBIH als öffentlicher Bauherr. Dr. Oliver Fromm, Kanzler der Universität Kassel, freut sich über die gewonnene Autonomie bei Bauprojekten: „Damit werden wir künftig bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben noch besser die Bedarfe unserer Nutzerinnen und Nutzer einbeziehen können. Und die deutlich verschlankten Planungsprozesse werden absehbar zu einer Verkürzung der Projektlaufzeiten führen.“

„Ich freue mich, dass die Universität Kassel mit der Teilbauautonomie nun Bauprojekte unter bestimmten Bedingungen in Eigenregie angehen kann“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die Grundlagen für diese bewährte Arbeitsteilung zwischen Land und Hochschule haben wir im Hessischen Hochschulgesetz verankert. Die Möglichkeit der Teilbauautonomie wird bereits von einigen Hochschulen genutzt – und trägt dazu bei, dass sie ihre wichtige Aufgabe als Herz der Wissensgesellschaft auch in einer sich verändernden Welt weiter und noch besser erfüllen können.“

Für die Universität Kassel ist diese Rolle nicht gänzlich neu: Bereits in den vergangenen Jahren hat die Hochschule einzelne Bauprojekte unabhängig vom LBIH in Eigenregie umsetzen dürfen. 

So wurden die vier Hörsäle im AVZ (Oberzwehren) in den Jahren 2017 und 2018 ebenso saniert wie der Maschinensaal des IT-Servicecenters am Campus Holländischer Platz (Inbetriebnahme 2019). Zu den erfolgreich in Eigenregie durchgeführten Bauprojekten zählen der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes der ehemaligen Textilfabrik Gottschalk zum Studierendenhaus auf dem Campus Holländischer Platz (HoPla) ebenso wie der Neubau der Ausstellungshalle der Kunsthochschule. Das Studierendenhaus wurde 2019 in Betrieb genommen, die neue Ausstellungshalle im Mai 2022. Damit hatte die Abteilung Bau, Technik, Liegenschaften der Universitätsverwaltung ihre Leistungsfähigkeit in der Realisierung von Bauvorhaben nachgewiesen.

In den kommenden Jahren wird die Universität Kassel nun weitere Projekte deren Kostenvolumen nicht höher als 10 Mio. Euro ist, selbstständig in Angriff nehmen können. Abgesehen vom Neubau eines Parkhauses auf dem Campus Nord sind das vor allem größere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. So soll die stark sanierungsbedürftige Villa Rühl in der Nähe des Campus HoPla zum neuen Institutsgebäude des Internationalen Centrums für Hochschulforschung (INCHER) umgebaut werden. Der Gebäudekomplex Ingenieurwissenschaften III (Campus HoPla) wird ebenfalls in projektbezogener Bauherrschaft der Hochschule aufgestockt und damit erweitert. Vorgesehen sind auch die Sanierung und der Umbau der historischen Gebäude K 10 und K 19 am Campus HoPla. Im K10 war mehrere Jahrzehnte der Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung untergebracht, bis er in die neuen Gebäude auf dem Nordcampus umzog. Das ehemalige Gottschalk-Gebäude K 19 auf dem Nordcampus beherbergte bis zu seinem Umzug in das Studierendenhaus das Kulturzentrum des AStA. Eine konkrete Nachnutzung wird entwickelt.

Energetisch saniert und ertüchtigt werden sollen zudem das IT-Servicecenter sowie die Gebäude WISO A, B, und C, die Studierendenwohnheime A, B und C auf dem Campus HoPla sowie das ehemalige Studierendenwohnheim auf dem Campus in Witzenhausen.

Nach fünf Jahren werden die in Eigenregie durchgeführten Maßnahmen der Universität Kassel durch das HMWK evaluiert. Ein positives Evaluierungsergebnis ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Anschlussvereinbarung und damit Teil des Antragsverfahrens zur zweiten Phase, in der die Kostenobergrenze auf 15 Mio. Euro je Bauvorhaben aufgestockt werden kann. In dieser erfolgt, spätestens nach zehn Jahren, eine weitere Evaluierung.

 

Kontakt:
Christian Haldorn
Abt. Bau, Technik, Liegenschaften
Tel.: 0561 804 2259
Mail: christian.haldorn[at]uni-kassel[dot]de