Brown-bag-Lunch vom INCHER-Kassel: Gendersensible Wissenschafts- und Hochschulforschung – ein Forschungsprogramm

Der Vortrag skizziert kurz systematisch vergleichend die zentralen Themenfelder, theoretischen Zugänge und Methoden der Wissenschaftsforschung, der Hochschulforschung, der Frauen- und Geschlechterforschung sowie des hochschulbezogenen Zweiges der Letztgenannten, um die Anschlussfähigkeit des Forschungsprogramms einer gendersensiblen Wissenschafts- und Hochschulforschung herauszustellen und anhand unterschiedlicher Beispiele zu erläutern, welche wissenschaftlichen Potenziale und Erkenntnisgewinne zu erwarten sind, wenn bestimmte Rezeptionssperren aufgehoben werden. Zugleich wird der spezifische Nutzen von Mixed Methods für eine gendersensible Wissenschafts- und Hochschulforschung begründet, der u.a. darin liegt, den Makro-Meso-Mikro-Link empirisch besser (er)fassen zu können, um die Dualität von Struktur und Handlung abzubilden, in ihren Konsequenzen darzulegen und Interdependenzen sichtbar zu machen. Die Darstellung der für das Forschungsprogramm relevanten Forschungsgebiete müsste prinzipiell um die Organisationsforschung erweitert werden, da Organisationen im Wissenschaftssystem allgegenwärtig sind. Sie regeln Prüfungen, Zertifizierungen, Beschäftigungsverhältnisse, Statuspassagen etc. und stellen Infrastruktur und Ressourcen zur Verfügung. Auf diese Weise beeinflussen sie die Art, wie Wissenschaft betrieben werden kann und wer sie betreibt. Da aber die Hochschulforschung und die (hochschulbezogene) Frauen- und Geschlechterforschung ‚Organisation‘ als einen zentralen Themenbereich ausweisen, der in der oben genannten Darstellung der Gebiete entsprechend ausführlich behandelt wird, kann auf die Skizzierung der Organisationsforschung als viertes bzw. fünftes Forschungsgebiet verzichtet werden. In der Diskussion des Forschungsprogramms soll jedoch gerade auf die Wirkmächtigkeit von Organisationen und damit die soziologische Mesoebene fokussiert werden, um geeignete organisationssoziologische Ansätze für das Forschungsprogramm einer gendersensiblen Wissenschafts- und Hochschulforschung zu reflektieren.

Professorin Dr. Bettina Langfeldt, FB 05, Universität Kassel


Diese Veranstaltung findet voraussichtlich ausschließlich online – als ZOOM-Konferenz – statt. Sollte eine Hybrid-Veranstaltung (online und Präsenz) möglich sein, wird dies rechtzeitig mitgeteilt.

Einwahlinformation für Zoom-Teilnahme über koch@incher.uni-kassel.de

Verwandte Links