Ausstellung: ADAS – Autopsie Der Autogerechten Stadt

In vielen deutschen Großstädten wurden im Zuge der Wiederaufbaumaßnahmen nach dem zweiten Weltkrieg große innerstädtische Verkehrsräume neu angelegt. Aus heutiger Sicht ist schwer nachvollziehbar, dass diese Infrastrukturen und die mit ihnen einhergehende Zerstörung gewachsener Stadträume in ihrer Entstehungszeit als sinnvolle Eingriffe verstanden - und gesellschaftlich akzeptiert wurden.

In der Ausstellung werden neun bekannte Beispiele wie die Nord-Süd-Fahrt in Köln, die Hamburger Ost-West-Straße, der City-Ring in Hannover oder die Hochstraßen in den Zentren von Ludwigshafen und Bremen gezeigt, deren historische Genese teilweise bis in die 1910er Jahre zurückreicht. Deutlich wird dabei, dass es sich um Repräsentationsräume der Nachkriegsgesellschaft handelt, mit bedeutenden Kulturbauten und neuen Funktionen der damals aufkommenden Dienstleistungsgesellschaft. Eine Videoinstallation vermittelt Eindrücke der heutigen Situation.

Ein dritter Teil widmet sich dem Holländischen Platz in Kassel, dessen autogerechter Umbau den Campus der Universität und die angrenzenden Straßenräume von der Innenstadt abschneiden. Konkrete Projekte zeigen exemplarisch, wie man mit dem Erbe der autogerechten Stadt umgehen - und eine umfassende Verbesserung der Situation einleiten kann.

 

Ausstellung 
Mi. 4. Mai - Mi. 25. Mai 2022 // 10:00 – 17:00 Uhr

Kontakt
Stefan Rettich – Fachgebiet Städtebau
rettich[at]asl.uni-kassel[dot]de

Info
www.uni-kassel.de/go/staedtebau

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