28.02.2023 | Pressemitteilung

Kasseler Professor unterstützt bundesweite Zentren zur digitalen Bildung

Wie kann die digitale Transformation in Schulen gelingen? Wie muss sich die Lehrkräftebildung dafür weiterentwickeln und was macht eine qualitative und wirksame Fortbildung überhaupt aus? Damit beschäftigt sich ein neues, mit 30 Millionen Euro gefördertes Projekt, an dem auch Forschende der Universität Kassel beteiligt sind.

Bild: Sonja Rode
Prof. Dr. Frank Lipowsky.

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts sollen vier sogenannte „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ gegründet werden. Das Ziel dieser Zentren ist es, verschiedene Verbünde themenbezogen zusammenzuführen und so Synergien zu bilden. So gibt es bspw. eins zu den MINT-Fachbereichen und ein weiteres, das Musik, Kunst und Sport bündelt. Sie sollen dabei helfen, Digitalisierungsmaßnahmen für Schulen und Weiterbildungsangebote für digital gestützten Fachunterricht zu entwickeln. Die Erkenntnisse und Maßnahmen sollen anschließend in das Bildungssystem einfließen.

Ein Forschungsteam der Universität Kassel rund um Prof. Dr. Frank Lipowsky, Fachgebietsleiter Empirische Schul- und Unterrichtsforschung, ist an diesem Vorhaben mit zwei Teilprojekten beteiligt. Das erste hat das Ziel, die vier Kompetenzzentren in der Forschung zu den entwickelten Fortbildungsmaßnahmen zu unterstützen. Die Beteiligten prüfen und entwickeln dafür geeignete Instrumente, mit denen die Zentren ihre digitalisierungsbezogene Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte möglichst gut evaluieren können.

Das zweite Teilprojekt beschäftigt sich konkreter mit der Frage, mit welchen Standards die Maßnahmen im Bildungssystem umgesetzt werden sollten. Hierfür verschaffen sich Forschende verschiedener Universitäten zunächst einen systematischen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Qualität und den Merkmalen von wirksamen digitalisierungsbezogenen Fortbildungen. Darauf aufbauend sollen in Zusammenarbeit mit den Kompetenzzentren feste Standards für die digitalisierungsbezogene Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften entwickelt werden. An diesem Schritt sind relevante Akteurinnen und Akteure aus dem Bildungssystem beteiligt, die die entwickelten Standards anschließend verbreiten und implementieren.

Die Projekte fügen sich gut in die andauernde Forschungsaktivität des Fachgebiets ein: „Wir, meine Mitarbeiterin Daniela Rzejak und ich, forschen hier schon seit Jahren zur Thematik ‚Kennzeichen wirksamer Fortbildungen für Lehrkräfte‘“, so Prof. Dr. Frank Lipowsky. „Unser praxisorientierter Leitfaden dazu wurde zum Beispiel in der wissenschaftlichen Community und auch in der Praxis schon sehr positiv wahrgenommen.“ Den Leitfaden kann man sich bei Interesse kostenlos hier herunterladen

Für die zwei Teilprojekte erhält das Kasseler Team knapp 800.000 Euro. Das übergeordnete Projekt, an dem sich bundesweit 60 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachgebieten beteiligen, wird vom BMBF mit 30 Millionen Euro gefördert. Die länderübergreifende Vernetzungs- und Transferstelle koordiniert die Vernetzung und Kommunikation der verschiedenen Kompetenzzentren und ergänzt sie mit eigener Forschung. Eine besondere Stärke dieses Verbunds ist, dass er universitäre und außeruniversitäre Partner aus acht Bundesländern vereint. Das Projekt hat zum 01. Februar 2023 begonnen und läuft knapp dreieinhalb Jahre.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Frank Lipowsky
FB 01 – Institut für Erziehungswissenschaft
Empirische Schul- und Unterrichtsforschung
Tel.: +49 561 804-3613
E-Mail: lipowsky[at]uni-kassel[dot]de