Projekte 2021-2025


Projektlaufzeit:
Oktober 2021 - Dezember 2025

Kli­ma- und um­welt­ge­rech­tes Ver­hal­ten: Kontakt

Nachhaltiges Verhalten

Uns wird mehr und mehr bewusst, dass unser Konsum- und Nutzungsverhalten ökologische und soziale Auswirkungen aber auch Auswirkungen auf das eigene Selbst hat. Mit ein paar wenigen Veränderungen in unserem Verhalten können wir diese Aspekte positiv beeinflussen. Durch praxisnahe Projekte möchte das Green Office Studierende und Mitarbeitende zu nachhaltigem Verhalten informieren und motivieren.

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Um in absehbarer Zeit das Ziel einer weitgehend klimaneutralen Universität durch eine gezielte Verbesserung der Umweltleistung erreichen zu können, sollen an der Universität Kassel alle Hochschulmitglieder durch Maßnahmen zur Beeinflussung des Nutzerverhaltens für einen sorgsamen Umgang mit Energie und Ressourcen sensibilisiert werden. Das Verhalten von Nutzer:innen hat einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch. Das Einsparpotential in diesem Bereich kann ebenso hoch sein, wie bei investiven Maßnahmen. Gemäß der Fachliteratur können bis zu 15% des Energieverbrauches durch Verhaltensänderungen (papierloses Büro, elektrische Geräte ausschalten etc.) eingespart werden. Grundlage hierfür sind eine gezielte und umfassende Information und Motivation sowie die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Beteiligten in Bezug auf das Thema. Hierfür sollen Hochschulmitglieder und Hochschulverwaltung gemeinsam an einem rationellen Umgang mit Energie und Ressourcen arbeiten.

Gleichwohl soll auch die Einführung einer Energiekostenbudgetierung als bewusstseinsbildende Sensibilisierungsmaßnahme eine wichtige Rolle spielen. In einem ersten Schritt werden Einsparpotenziale identifiziert, die für die Nutzer:innen transparent aufzeigen, welche Verbräuche und Kosten aktuell durch ihre Nutzung entstehen. Anschließend wird ein Anreizsystem zum sparsamen Umgang mit Energie etabliert, welches es zum Ziel hat, je nach Energiekosteneinsparung, durch gering-investive Maßnahmen, die „niedrig hängenden Früchte“ der Energieeinsparung selbst ernten zu können. Die jeweiligen Nutzergruppen erhalten demnach eine entsprechende Prämierung, die einen erneuten Anreiz setzen soll, ggf. weitere Maßnahmen identifizieren zu wollen.

Die Maßnahmen zur Energieeinsparung werden gemeinsam mit den jeweiligen Nutzer:innen identifiziert und bei gegebener Wirtschaftlichkeit durch das Energieeffizienzmanagement über das Intracting umgesetzt. Für bauliche und technische Maßnahmen steht auf der Intracting-Kostenstelle das notwendige Investitionsbudget zur Verfügung.

Die Projektstelle soll für die übergreifende Nutzersensibilisierung und Nachhaltigkeitskommunikation im Nachhaltigkeitsmanagement /neuen Green Office angesiedelt werden und zur Unterstützung der Umsetzungsarbeiten des bereits bewilligten Pilotprojekts zur Energiekostenbudgetierung mit dem Intracting-Projekt zusammenarbeiten.

Meilensteine und geplante Arbeitsschritte

Die Universität Kassel strebt in Bezug auf den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß, aber auch auf die interne und externe Sichtbarkeit ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten Verbesserungen an. Daher sollen die Maßnahmen zur Nutzersensibilisierung auf drei Kommunikationswegen entlang der Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt werden:

  • Hochschulinterne Kommunikation:
    • Zur Bekanntmachung und besseren Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie
    • Zur Initiierung eines kontinuierlichen Nachhaltigkeitsprozesses und Beteiligung der betrieblichen Bereiche
    • Zur Erzeugung von Motivation, Sensibilisierung und der Bewusstseinsbildung für das Thema Nachhaltigkeit und die notwendige Mobilisierung zur Verhaltensänderung
  • Partizipative Kommunikation:
    • Zur Einbindung und stärkeren Beteiligung aller Hochschulakteure
    • Zur Initiierung eines gesamtinstitutionellen Veränderungsprozesses
    • Um möglichst viele Hochschulakteure zu aktivieren und einen identitätsstiftenden Prozess anzustoßen
  • Externe Kommunikation:
    • Um sich mit den Hochschulen regional / deutschlandweit zu vernetzen und in den Austausch zu kommen, um Mehrwerte zu generieren
    • Um die Nachhaltigkeitsbemühungen transparent zu machen und Ergebnisse darzustellen und mit Fachexpert:innen und der breiten Öffentlichkeit zu diskutieren
    • Zur Imagebildung und Positionierung im hochschulweiten Wettbewerb

Projektlaufzeit:
Oktober 2021 - Dezember 2025

Nachhaltige Mobilität : Kontakt

Konzept und Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität

Verkehr und Mobilität haben an Hochschulen eine zentrale Bedeutung. Daher hat die von den Hochschulen erzeugte Mobilität eine hohe Relevanz für die Entstehung von Treibhausgasemissionen. Ziel der Hochschulen muss es daher sein, nachhaltige Strategien und umweltverträgliche Konzepte für den gesellschaftlich notwendigen Verkehr zu entwickeln.

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Verkehr und Mobilität haben an Hochschulen eine zentrale Bedeutung. Als Orte von Bildung und Forschung sind Hochschulen für eine Vielzahl von Hochschulmitgliedern Wirkungsstätten ihrer alltäglichen Arbeit. Gemeinsam mit Studierenden entsteht im Verlauf eines Semesters ein Netzwerk an täglichen Wegen, die Arbeit, Lehre und Forschung mit Wohnen und Freizeit verbinden. Hinzu kommen zahlreiche Wege für Dienstreisen sowie die Anreise zu diversen Veranstaltungen. All diese Wege müssen bewältigt werden. Daher hat die von den Hochschulen erzeugte Mobilität eine hohe Relevanz für die Entstehung von Treibhausgasemissionen. Ziel der Hochschulen muss es daher sein, nachhaltige Strategien und umweltverträgliche Konzepte für den gesellschaftlich notwendigen Verkehr zu entwickeln.

Um eine solche Strategie umfassend und übergreifend zu erarbeiten, soll in einem ersten Schritt eine Grundlagendatenerhebung zum Mobilitätsverhalten aller Hochschulmitglieder durchgeführt werden. Die Erfassung der Verkehrsnachfrage, Anforderungen und Wünsche zur Mobilität ermöglicht im zweiten Schritt die Entwicklung eines Konzeptes zur nachhaltigen Campusmobilität und -logistik, welches u.a. Maßnahmen aus den Themenfeldern Fahrradinfrastruktur und der E-Mobilität umfasst. Nach einer Umsetzung der Maßnahmen (dritter Schritt) wird der Erfolg des Konzeptes über eine zweite Erhebungswelle geprüft (vierter Schritt). Im Ergebnis soll das Projekt nicht nur zu mehr Nachhaltigkeit bei Mobilität und Logistik an der Universität Kassel führen, sondern auch ein wissenschaftlich fundierter Leitfaden entstehen, in dem Empfehlungen zur Umsetzung eines nachhaltigen Verkehrs für andere Hochschulen gegeben werden.

Hierfür können, beispielsweise, Fahrradunterstellmöglichkeiten in Form von sogenannten „solarRadhäusern“ weiterentwickelt werden. Dieses Leuchtturmprojekt kann die vielfältigen Funktionen des Stadtraums bündeln. Die vom solarRadhaus erzeugte Energie kann direkt vor Ort für das Laden von E-Bikes und E-Autos sowie für eine nächtliche Beleuchtung verwendet werden. So wird nachhaltige Energiegewinnung mit passiver Verschattung kombiniert, Abstellflächen für Räder und Ladestationen ergänzen sich mit Aufenthaltsmöglichkeiten. Es entsteht eine Synthese aus Nachhaltigkeit und Gestaltung, die zu umweltbewussterem Verhalten einlädt.

Meilensteine und geplante Arbeitsschritte

Im Rahmen des Projektes soll ein integriertes, ganzheitliches Konzept entwickelt werden. Dafür ist eine systematische Erfassung und Dokumentation der Ausgangssituation unabdingbar. Im Kern der Betrachtung liegt das Mobilitätsverhalten der Studierenden und der Mitarbeitenden. Dabei sollen neben der individuellen Mobilität ebenfalls die universitätsinternen Abläufe näher untersucht werden (beispielsweise Dienstreisen und der Fuhrpark der Universität).

Ausgehend von den Erkenntnissen dieser Vorhererhebungen werden Maßnahmen konzipiert und in einem integrierten Konzept zusammengefasst, welches maßgeblich zur nachhaltigen Transformation der Campusmobilität und -logistik beitragen soll. Dabei sind Maßnahmen u.a. in folgenden Themenfeldern geplant:

  • Fahrradinfrastruktur (u.a. hochwertige Fahrradabstellanlagen in Form von sogenannten „Solarradhäusern“)
  • Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge
  • Öffentliche Verkehrssysteme (ÖPNV, Car-, Bike- und Ridesharing)
  • Fahrparkmanagement (Struktur und Einsatz von Dienstfahrzeugen inkl. Dienst- und Lastenrädern)
  • Dienstreisen (u.a. Erarbeiten einer Dienstreiseordnung mit inkludierten Nachhaltigkeitskriterien)
  • Mobilitätsmanagement und Kommunikationsmaßnahmen

Daran anschließend soll ein Planungskonzept entstehen, in dem unter anderem die konkreten Maßnahmen für eine Umsetzung priorisiert werden sollen. Ein wichtiges Ziel der Universität ist aus der entwickelten nachhaltigen Mobilitätsstrategie parallel mit der Initialisierung zu beginnen. Um in eine konkrete Umsetzung für beispielweise bauliche Maßnahmen (Fahrradabstellanlagen, E-Lade-Infrastruktur) gehen zu können, ist das Eruieren und Gegenüberstellen der unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten ein weiterer Baustein im Planungskonzept. Die entsprechenden Anträge sind zeitlich und inhaltlich auf das Gesamtkonzept hin abzustimmen. Fachlich Beteiligte müssen für eine konkrete Umsetzung gefunden und koordiniert werden. 

Im nächsten Arbeitsschritt wird die Umsetzung der Maßnahmen begleitet. Das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme unterstützt die Umsetzung fortlaufend mit fachlicher Expertise. Der Fortschritt der Maßnahmenumsetzung soll kontinuierlich dokumentiert und Kosten- und Treibhausgaseinsparungen systematisch erfasst werden. In diesem Zusammenhang wird die Koordination der fachlich Beteiligten an der Ausführung ein weiterer Baustein sein, Ausschreibungen und Vergabe von baulichen Leistungen sollen als nächster Arbeitsschritt in die konkrete Umsetzung von Einzelprojekten gemäß Priorisierung münden.

Zum Ende der Projektlaufzeit soll der Erfolg der Maßnahmen bewertet werden. Dazu werden wiederum zwei Befragungen durchgeführt, die Rückschlüsse auf ein verändertes Mobilitätsverhalten der Studierenden und Mitarbeitenden zulassen. Ebenfalls sollen Kosten- und Treibhausgasminderungen dargestellt und bewertet werden. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse soll geprüft und gegebenenfalls die Umsetzung weiterer Maßnahmen empfohlen werden.

Projektlaufzeit:
Oktober 2021 - Dezember 2025

Nachhaltige Flächenbewirtschaftung: Kontakt

Klimaanpassungsmaßnahmen zur nachhaltigen Freiflächenbewirtschaftung

Für die Erhöhung der biologischen Vielfalt auf dem Campus Holländischer Platz sowie den Außenstandorten soll ein freiraumplanerisches Gesamtkonzept entwickelt werden, das insbesondere als Grundlage für Neuplanungen und Unterhaltung dienen soll.

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Für die Erhöhung der biologischen Vielfalt auf dem Campus Holländischer Platz sowie den Außenstandorten soll ein freiraumplanerisches Gesamtkonzept entwickelt werden, das insbesondere als Grundlage für Neuplanungen und Unterhaltung dienen soll. Aus ökologischen und klimaökologischen Gründen soll das Konzept bei allen Freiraumplanungen, Maßnahmen in der Fläche (Gründächer, durchlässige Flächenbefestigung, Grünflächen, Bäume, Wandbegrünungen) vorsehen, welche nicht nur eine Verbesserung des Mikroklimas herbeiführen und dementsprechend zunehmende Hitzeperioden berücksichtigen, sondern auch die Biodiversität unterschiedlicher Artengruppen fördern. Diese Maßnahmen sollen sowohl funktionell als auch gestalterisch Berücksichtigung finden, eine Reduzierung von innerstädtisch entstehenden Hitzeinseln sicherstellen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Es soll zudem bei Neuplanungen zunehmend Wert daraufgelegt werden, dass vorhandene Freiflächen entsiegelt und mit einer kühlend wirkenden Vegetation zu begrünen sind, wo immer dies möglich ist. Ziel ist eine nachhaltige Freiraumgestaltung, die die Aufheizung am Tage verringert und die Abkühlung in der Nacht erhöht. Bei der Pflanzenverwendung soll auf den Artenschutz geachtet werden. Die Erhaltung und Förderung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und biologischen Vielfalt wird grundsätzlich als eine bedeutende Aufgabe der nachhaltigen Campusgestaltung angesehen. Gerade für in der Stadt vorkommende seltene Tiere, aber auch ehemals weit verbreitete ‚Allerweltsarten‘ wie Haussperling, soll mittels einer strukturreichen Pflanzenverwendung mit Bäumen, Sträuchern und krautigen Arten, ein Angebot als Zufluchtsort, Nahrungsquelle und Kinderstube gemacht werden. Ergänzend werden in der Konzeptentwicklung auch Insektenhotels sowie Fledermaus- und Vogelnistkästen vorgesehen.

Zudem werden Strategien und Maßnahmen zum Regenwassermanagement im städtebaulichen Konzept innerhalb des Konzepts mitbedacht, wobei neben Entsiegelungen Kombinationen aus Regenwassernutzungs- und nachgeschalteten Versickerungsanlagen anzustreben sind.

Zentrale Themen sind:

  • Die Entwicklung eines freiraumplanerischen Gesamtkonzepts
  • Beschattungskonzept für Gebäudebereiche, die der sommerlichen Überwärmung ausgesetzt sind, unter Einbezug der ökologischen und funktionalen Anforderungen wie:
  • Baumneupflanzungen Gehölze, flächendeckende wiesenartige Pflanzungen, Wege und Säume, Blumenrasenflächen und Gebäudebegrünung
  • Regenwassermanagement / Retentionsflächen
  • Barrierefreiheit

Meilensteine und geplante Arbeitsschritte

Zunächst erfolgt eine Bestandsanalyse aller Standorte, alle flächen- und nutzungsrelevanten Daten sollen erhoben werden, um einen Überblick über den Versiegelungsgrad des jeweiligen Standorts zu erhalten. Bereits vorliegende lufthygienische und stadtklimatische Analysen in Form der Klimafunktionskarte der Stadt Kassel sollen für den Campus Holländischer Platz räumlich verfeinert und für die Entwicklung von Maßnahmen zur Flächennutzung, Klimaschutz und Klimaanpassung genutzt werden.

In Arbeitsschritt 2 wird an allen Standorten die Nutzungen des Außenraumes und die Raumwirkung der Bebauung analysiert. Zudem erfolgt eine Bestandsaufnahme zur Campustechnik wie Außenbeleuchtung und Mobiliar, zur Barrierefreiheit u.a. relevanten Aspekten. Daran anschließend wird die Gesamtstrategie erarbeitet. Diese berücksichtigt auch bereits identifizierten Maßnahmen (digitales Brainstorming 2020, Umweltprogramm zum EMAS-Projekt). Gegebenenfalls werden weitere Ideen, die im partizipativen Prozess generiert werden, in die Gesamtstrategie aufgenommen (siehe Antrag Nachhaltigkeitsbüro, Beteiligungsformate). Auch soll die Strategie eine barrierefreie Gestaltung, Langlebigkeit und nachhaltige Verwendung der Materialien berücksichtigen. Diese Phase wird im Anschluss durch den Arbeitsschritt 4 ergänzt, der aufbauend auf den Erhebungen und Ergebnissen der Analyse eine Sondierung für die Entwicklung der Gesamtstrategie vornimmt und diese ergänzt durch Klimaanpassungsmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Erhöhung des Naturschutzes, der Artenvielfalt, des Artenschutzes und der Biodiversität.

Arbeitsschritt 5 sieht eine Ergänzung der Gesamtstrategie durch Strategien und Maßnahmen zum Regenwassermanagement vor. Auch Baumpatenschaften sollen in diesem Schritt vorbereitet und auch an unterschiedlichen Standorten umgesetzt werden. Arbeitsschritt 6 verfolgt das Ziel der Bekanntmachung der Gesamtstrategie. Eine öffentlichkeitswirksame Aufbereitung des Konzepts in einer Broschüre sowie die Darstellung der Konzeptinhalte auf der Webseite Umwelt und Nachhaltigkeit und eine Pressemitteilung sind nach Projektabschluss geplant. Hinzu kommen Einzelpublikationen in Fachzeitschriften.

 

 

Projektlaufzeit:
Oktober 2021 - Dezember 2025

Energetischer Masterplan: Kontakt

Energetischer Masterplan zur CO2-Neutralität

Die Universität Kassel strebt eine ökologisch nachhaltige Entwicklung ihres Betriebes an und will damit ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion gerecht werden. Von den aktuell 111 Liegenschaften, die im Verantwortungsbereich der Universität stehen, zeichnen sich etwa 60 Gebäude ab, an denen ein deutliches Einsparpotenzial durch Sanierungsmaßnahmen erwartet werden kann.

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Die Universität Kassel strebt eine ökologisch nachhaltige Entwicklung ihres Betriebes an und will damit ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion gerecht werden. Von den aktuell 111 Liegenschaften, die im Verantwortungsbereich der Universität stehen, zeichnen sich etwa 60 Gebäude ab, an denen ein deutliches Einsparpotenzial durch Sanierungsmaßnahmen erwartet werden kann. Durch die stark variierenden Baujahre und die diverse Architektur, die für die Universität Kassel prägend ist, ist auch eine differenzierte Betrachtung der energetischen Einsparmöglichkeiten notwendig. Die seit 2016 initiierten Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit im Betrieb beleuchten dabei bereits mehrere Einzelthemen und versuchen hier erste Lösungsansätze sowie eine Bestandserfassung zu strukturieren. Diese Einzelthemen gilt es nun zu bündeln und in ein schlüssiges Gesamtkonzept zu überführen. Dabei sollen auch begleitende Randthemen aufgegriffen werden und mittels intensivem Abstimmungsprozess in einem energetischen Masterplan münden. Dabei gilt es eine gesteigerte Energieeffizienz der Gebäude zu erzielen, die in Kombination mit einem möglichst niedrigen Einsatz von Primärenergie zur deutlichen Reduktion der ausgestoßenen Treibhausgase führt. Der energetische Masterplan soll als Fahrplan verstanden werden, der konkrete Maßnahmen festlegt, die auf dem Weg zum selbstgesteckten Ziel einer CO2-Neutralität der Universität Kassel bis zum Jahr 2030 erforderlich sind.

Meilensteine und geplante Arbeitsschritte

Der Weg zur CO2-Neutralität beruht auf mehreren Säulen:

  • Dabei steht die deutliche Reduktion des Energiebedarfs zur Gebäudebewirtschaftung an zentraler Stelle. Dies betrifft sowohl den winterlichen Heizfall, als auch den sommerlichen Kühlfall, sowie weitere energetische Betriebsprozesse, die durch die vielfältige Nutzungsstruktur der Universität bedingt sind. Daher gilt der Grundsatz, dass Energie, die nicht verbraucht wird, gar nicht erst erzeugt werden muss.
  • Die Erzeugung der benötigten Energie muss möglich nachhaltig und umweltschonend stattfinden. Dabei soll der Fokus auf regenerative Energiequellen gesetzt werden, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Alle Möglichkeiten zum lokalen Ausbau sollen dabei ausgeschöpft werden. Energie die dezentral erzeugt und verbraucht wird schafft nachhaltige Prozesse.
  • Lokale CO2-Senken und -Speicher werden verstärkt ausgebaut und deren Potenzial genutzt. Begrünungen, Bepflanzungen und Entsiegelungen sorgen nicht nur für eine Verbesserung des Mikroklimas und sind ein zukunftsgerichteter Beitrag zur Klimaanpassung. Durch ihre ökologischen Eigenschaften entfalten sie auch eine Bindungswirkung für CO2 und wirken somit als natürliche Senke.
  • Ein universitärer Betrieb wird trotz größtmöglicher Effizienz und Planung immer einen Energiebedarf und damit verbunden einen Ausstoß an CO2 mit sich bringen. Diese kleinstmögliche Restmenge wird eine Kompensation erforderlich machen. Im Masterplan soll ebenfalls aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten sich hier ergeben. Ziel könnten dabei lokale Maßnahmen sein, die auch im Austausch von Wissenschaft und Lehre stehen und somit einen regionalen Bezug behalten.

Dabei orientiert sich die prinzipielle Vorgehensweise an der Strategie der Hessischen Landesverwaltung. Die spezifische Gewichtung muss dabei im Rahmen des Masterplans der Universität Kassel erarbeitet werden.

Zu Beginn wird eine Definition der Handlungsfelder notwendig, die zur Senkung der CO2-Emissionen führen können. Diese muss möglichst realistisch den Status Quo der Universität Kassel abbilden, von der aus künftige Planungen und Bilanzen erfolgen können, um eine Messbarkeit des Erfolges zu gewährleisten. Folgende Handlungsfelder zur Minimierung des Energiebedarfs müssen dabei Berücksichtigung finden:

  • Energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle in allen umsetzbaren Bereichen. Dabei wird nicht der gesetzliche Mindeststandard (aktuell GEG 2020), sondern der intern festgelegte Standard angewandt. Dieser führt durch seine deutlich höheren Anforderungen zu einer höheren CO2-Einsparung (Qualitäten und Standardanforderungen für die Gebäude der Universität Kassel, Stand 2021).
  • Überprüfung der bestehenden Anlagentechniken sowie deren Umweltwirkung. Welche Auswirkungen hätte z.B. der Wechsel des Energieträgers auf das bestehende Blockheizkraftwerk.
  • Erhebung des möglichen Solarpotenzials aller nutzbaren Flächen. Dies betrifft sowohl Steil- und Flachdächer als auch vertikal nutzbare Bereiche. In diesem Zuge sollen auch Verschattungskonzepte einbezogen werden, die gleichzeitig der Stromgewinnung dienen. Auch systemisch abgestimmte Speicherkonzepte sollen dabei vorgesehen werden, um eine möglichst hohe Eigennutzungsrate zu gewährleisten.
  • Die Optimierung der Gebäudetechnik wird in einem weiteren Teilprojekt umgesetzt und muss dabei im engen Austausch erfolgen. Dies betrifft sowohl Heizungsanlagen, als auch Kühlkältesysteme als auch raumlufttechnische Anlagen.
  • Ein Austausch der Beleuchtungstechnik gegen effizientere LED-Technik sowie nach Möglichkeit der Einsatz von Präsenzmeldern wird dabei vorgesehen.
  • Weitere veraltete technische Ausstattung, die in nicht unerheblichem Maße vorhanden ist, soll gegen hocheffiziente Geräte ersetzt werden. Dies betrifft vor allem Elektro-Kleingeräte (Weiße Ware – z.B. Kühlschränke) die meist einem sehr alten Energie-Standard entsprechen.

 

Projektlaufzeit:
Oktober 2021 - Dezember 2025

Energetische Optimierung Anlagenbetrieb 2: Kontakt

Energetische Optimierung Anlagenbetrieb

Um in absehbarer Zeit das Ziel einer weitgehend klimaneutralen Universität durch eine gezielte Verbesserung der Umweltleistung erreichen zu können, soll an der Universität Kassel der Energie- und Ressourcenverbrauch der Gebäude reduziert werden, um damit verbundene Kohlendioxidemissionen zu vermeiden. In diesem Projekt wird der Fokus auf den energieoptimierten Betrieb der vorhandenen technischen Infrastruktur der Liegenschaften gelegt.

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Um in absehbarer Zeit das Ziel einer weitgehend klimaneutralen Universität durch eine gezielte Verbesserung der Umweltleistung erreichen zu können, soll an der Universität Kassel der Energie- und Ressourcenverbrauch der Gebäude reduziert werden, um damit verbundene Kohlendioxidemissionen zu vermeiden. In diesem Projekt wird der Fokus auf den energieoptimierten Betrieb der vorhandenen technischen Infrastruktur der Liegenschaften gelegt.

Universitätsgebäude sind komplexe Systeme. Sie werden von zahlreichen, verschiedenen Personen konzipiert, entworfen, errichtet und über Jahrzehnte betrieben und benutzt. Daher stellt die Aufrechterhaltung des Gebäudebetriebs mit optimaler und energieeffizienter Performance eine große Herausforderung dar. Tatsächlich wird dies in vielen Gebäuden und Einrichtungen nicht erreicht. Untersuchungen haben Energieeinsparpotenziale von 5 bis 30% aufgezeigt, die durch die Optimierung von Betrieb und Nutzung der Gebäude ausgeschöpft werden können.

In diesem Projekt sollen die Energieeffizienzpotentiale die sich beim Betrieb der Gebäude und technischen Anlagen ergeben, erkannt, bestimmt und erschlossen werden. Hierzu werden die vorhandene Anlagentechnik und deren Betriebsweise analysiert, die Anforderungen an Raum- und Gebäudekonditionen erhoben und festgelegt und geeignete Maßnahmen im Bereich des Anlagenbetriebes getroffen, um einen möglichst effizienten Ressourcenverbrauch für den notwendigen Gebäudebetrieb zu erreichen.

Neben der Anpassung von Sollwerten, die maßgeblich den effizienten Betrieb der Anlagen gewährleisten, sollen auch komplett neue Regelkonzepte für technische Anlagen und deren Betrieb erarbeitet, ausprobiert, überprüft, angewendet und ausgewertet werden. Sollten sich bei der Auswertung dieses Prozesses die gewünschten Energieeffizienzsteigerungen ergeben, wird versucht die neuen Regelungsmuster zu standardisieren und auf andere technische Anlagen anzuwenden.

Meilensteine und geplante Arbeitsschritte

Nach der erforderlichen Personalakquise sind folgende Arbeitsschritte bei der Umsetzung des Projektes vorgesehen:

Klärung der relevanten Rahmenbedingungen und Festlegung eines standardisierten Vorgehens (Projektbeginn, Laufzeit 3 Monate):

  • Zusammenstellung und Auswertung der maßgeblichen Vorgaben für den Gebäudebetrieb aus Gesetzten, Richtlinien und Verordnungen (Gebäudeenergiegesetz, Arbeitsstättenrichtlinien, Bauordnungen, etc.)
  • Erarbeitung von Formularen und Hilfsmitteln zur Aufnahme und Dokumentation der Anlagentechnik.
  • Festlegung und Beschaffung der notwendigen Messtechnik, um aktuelle Betriebszustände der vorhandenen Anlagentechnik ermitteln zu können.
  • Entwicklung eines Konzeptes, um die Nutzungsanforderungen der einzelnen Gebäude möglichst detailliert ermitteln zu können.  

Gebäudeweise energetische Optimierung der Anlagentechnik (Laufzeit - restliche Projektlaufzeit):

Nachdem, wie bereits geschildert, die Grundlagen und Werkzeuge für die energetische Optimierung des Anlagenbetriebes entwickelt worden sind, werden die Gebäude nach und nach mit einem standardisierten Verfahren untersucht und optimiert. Hierbei wird nach einer Prioritätenliste vorgegangen, die im Rahmen des Projektes „CO2 optimierter Campus - Teilprojekt Potentialanalyse“ erarbeitet worden ist. Dadurch ist sichergestellt, dass zuerst die Gebäude mit dem höchsten Einsparpotential begangen und optimiert werden. So werden schon zu Beginn des Projektes gute Energieeffizienzsteigerungen erzielt. Sollten sich bei der Umsetzung des erarbeiteten Konzeptes neue Erkenntnisse ergeben, werden diese kontinuierlich in die erarbeiteten Grundlagen eingearbeitet.   

Die Vielzahl und die Komplexität der Gebäude und deren Anlagentechnik sorgt dafür, dass die Aufgabe der energetischen Optimierung des Anlagenbetriebes sich zu einer Daueraufgabe entwickeln wird. Selbst, wenn der Anlagenbetrieb aller Gebäude des Bestandes einmalig optimiert ist, führen die kontinuierlichen Nutzungsänderungen dazu, dass der Optimierungsprozess in Teilbereichen immer wieder betrachtet werden muss.