Ausbildung zur Landwirtin/zum Landwirt

Kuh und 2 Personen auf einer WeideBild: Paavo Blåfield

Was macht eine Landwirtin / ein Landwirt an der Universität Kassel?

Versorgung von Feldern und Tieren

Landwirt/innen arbeiten – du wirst es nicht anders erwarten – vor allem draußen an der frischen Luft. Das ist wörtlich zu verstehen, denn sie müssen zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter bereit sein hinauszugehen, um sich um die Felder oder das Vieh zu kümmern. In deiner Ausbildung zur Landwirtin/ zum Landwirt erlernst du, die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren zu erkennen und dementsprechend die Felder oder die Tiere zu versorgen. Dabei muss natürlich immer auch die Betriebswirtschaft im Auge behalten werden, um einen landwirtschaftlichen Betrieb weiterzuentwickeln und solide durch alle Jahreszeiten zu bringen.

Im Ackerbau

geht es um den optimalen Zeitpunkt der Bodenbearbeitung, um damit die idealen Voraussetzungen zur Aussaat zu schaffen. Anschließend muss der richtige Saatzeitpunkt mit der geeigneten Sortenwahl und Fruchtfolge kombiniert werden. Im Sommer stehen Aufgaben wie die maschinellen und händischen Pflegearbeiten für das Gelingen der Kultur an. Das Jahr schließt dann mit der Ernte und dem Einlagern des Erntegutes im Herbst ab. Im Winter folgt die Vermarktung der Ernte und eine intensive Zeit der Maschinenwartung, damit man im Frühjahr wieder mit vollem Schwung in die nächste Wachstumsperiode starten kann.

In der Tierhaltung

werden die Tiere des Betriebes betreut. Auf der Domäne Frankenhausen sind das Milchkühe und ihre Nachzuchten mit mehreren Zuchtbullen sowie Legehennen. Sowohl die Fütterung, wie auch die Pflege und Haltung der Tiere stehen im Mittelpunkt der täglichen Arbeiten – und natürlich Erzeugnisse wie Milch und Eier.
Dazu gehört selbstverständlich auch die Pflege der Weiden und der Feldfutterflächen sowie die Heu- und Silagegewinnung.



Wann beginnt die Ausbildung als Landwirtin/ Landwirt an der Universität Kassel und wo findet sie statt?

Die Ausbildung als Landwirtin/Landwirt beginnt am 01.08. eines Jahres. Die praktische Ausbildung findet auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in Grebenstein statt. Sie ist der Lehr- und Versuchsbetrieb für ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel.
Der Berufsschulunterricht findet an der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule in Fritzlar statt.

Zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns solltest du mindestens den Hauptschulabschluss und den Führerschein der Klasse B besitzen. Optimal wäre es, wenn du auch bereits den T-Führerschein (Traktor) erworben hättest.

Die Ausbildung zur Landwirtin/zum Landwirt ist dual aufgebaut. Sie dauert insgesamt drei Jahre. In der Landwirtschaft ist es üblich, dass im Laufe der Ausbildung die Fachrichtung bzw. der Betrieb gewechselt wird. Daher erhältst du an der Universität Kassel lediglich einen Ausbildungsvertrag für ein Jahr, damit du im Anschluss deine Ausbildung auf einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb mit einem anderen Schwerpunkt weiterführen kannst.
Die Auszubildenden arbeiten im Ackerbau, im Tierbereich oder in der Landmaschinenwerkstatt, wo sie von Beginn an Praxiserfahrung sammeln.Die Theorie wird an bestimmten Wochentagen in der Berufsschule vermittelt. Deine Berufsschule ist die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule in Fritzlar.

Die Arbeitszeit beträgt 40 Stunden pro Woche. Es gibt feste Arbeitszeiten. Diese sind von 6 bis 18 Uhr mit zwei längeren Pausen. Regelmäßig muss auch am Wochenende gearbeitet werden. Dafür bekommt man freie Ausgleichstage in der Folgewoche.

In der Berufsschule geht es hauptsächlich um fachspezifischen Unterricht, also z. B. Getreidebau oder Tierernährung. Dazu kommt noch das allgemeinbildende Fach Politik und Wirtschaft.
Außerdem gibt es berufsbegleitende Wochenkurse zu unterschiedlichen Schwerpunkten. Dazu gehört z. B. ein Kurs zur Landtechnik beim DEULA e.V. oder verschiedene Tierhaltungskurse auf dem Versuchsbetrieb des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen.

Es wird ein monatliches Ausbildungsentgelt gem. § 8 Abs. 1 des Tarifvertrages für Auszubildende des Landes Hessen (TVA-H BBiG gezahlt). Dies beträgt derzeit

  • 1.126,85 EUR im 1. Ausbildungsjahr

  • 1.181,43 EUR im 2. Ausbildungsjahr

  • 1.231,51 EUR im 3. Ausbildungsjahr

Du solltest Begeisterung für Pflanzen und Tiere mitbringen, gerne mit Maschinen arbeiten und das Wohl von Boden, Tieren und Pflanzen sollte dir ein besonderes Anliegen sein.

Alexander Herrmann, Azubi zum Landwirt an der Uni Kassel im Interview

Mit welchen Inhalten beschäftigst du dich in deiner Ausbildung?

In meiner Ausbildung beschäftige ich mich mit dem richtigen Versorgen der Tiere, wie man beim Melken Probleme erfassen kann und um die Ernte, wie Grassilage, Heu und Stroh.

Warum hast du dich für eine Ausbildung und speziell für diese entschieden?
Ich habe mich für eine Ausbildung entschieden, weil ich keinen Spaß mehr in der Schule hatte und lieber bereits einen Beruf ausüben will, der mir Spaß macht. Speziell diese Ausbildung habe ich gewählt, da ich gerne mit Tieren arbeite und die Vielfalt des Berufs liebe.
Was möchtest du anderen gerne noch mitgeben?

Mann fährt einen Traktor
Alexander beim Traktorfahren

Was möchtest du anderen gerne noch mitgeben?

Der Beruf/die Ausbildung kann viel Abwechslung bieten, aber man spezialisiert sich auf einen Bereich. Allerdings ist die Arbeit auch teils schwer und besonders in der Erntezeit können die Tage mehr als 12 Stunden haben. Man sollte sich also sicher sein, dass man diesen Beruf ausüben möchte, da er viel von einem abverlangen kann.

Frag dich vorher, ob du ...

  • du gerne an der freien Luft arbeitest.
  • körperliche Arbeit genau dein Ding ist.
  • Ackerboden und Mist für dich nur Dreck oder ein wertvoller Naturstoff ist.

Oder ob …

  • dein Ausschlafbedürfnis riesig ist.
  • es dein Albtraum ist, bis nachts um drei Uhr im Stall zu stehen, wenn eine der Kühe kalbt.
  • du bei schönem Wetter lieber im Freibad liegst als bei der Kartoffelernte mitzuarbeiten.